Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) zu Libyen

Es sind dramatische Stunden für Libyen. Die
entscheidende Frage wird sein, ob neben den aus aller Welt
zusammengekauften Söldnern auch das einheimische Militär und die
Polizei weiterhin bereit sind, auf die eigenen Landsleute zu
schießen. Das Gefährliche an Gaddafi ist, dass er seine Herrschaft
als revolutionäre Mission begreift, die er nun in Gefahr sieht. Er
werde lieber als Märtyrer sterben, als sein Ziel aufzugeben – das
klingt nach wilder Entschlossenheit, gepaart mit
Wirklichkeitsverlust. Er hat das Gefühl für sein Volk verloren.
Dessen Unruhe schiebt er auf Verräter und ausländische Einflüsse. So
ähnlich hat auch Ägyptens Husni Mubarak argumentiert. Einen Tag
später war er nicht mehr Präsident.

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