Ägypten schöpft nach seiner Revolution 
neues Selbstbewusstsein. Anders kann man die deutlichen Worte von 
Präsident Mohammed Mursi in Teheran wohl nicht erklären. Seine Kritik
am syrischen Regime und an dessen Unterstützung durch den Iran hat 
strategische und nicht zuletzt religiöse Gründe. Zum einen wetteifern
Ägypten und Iran seit Jahrzehnten um die politische Vorherrschaft in 
der Region. Diese sortiert sich auch entlang weltanschaulicher 
Linien. Während die schiitische Achse Iran-Irak-Syrien auf dem 
absteigenden Ast ist, drängen sunnitische Nachbarn wie Saudi-Arabien 
oder Jordanien nach vorn. Und auch Ägypten will dabei eine Rolle 
spielen. Der erklärte Sunnit und Ex-Muslimbruder Mursi, ermutigt von 
der problemlosen Teilentmachtung des Militärrats und von der 
Unterstützung seiner Landsleute, schlägt nun außenpolitisch erste 
Pflöcke ein. Allerdings ist zu befürchten, dass seine Linie die Lage 
in der Region nicht gerade besänftigt. +++
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