Wenn man sich denn zu Europa bekennt und
den erreichten Stand der Integration sichern möchte, wäre eine
gemeinsame Anstrengung aller Schengen-Staaten naheliegender. Denn
weder Griechenland noch Italien noch Spanien werden den
Flüchtlingsstrom an ihren Grenzen alleine stoppen können – und
Deutschland und Frankreich könnten es auch nicht; sie können ihn auf
Kosten der Nachbarn allenfalls abwälzen. Wenn Sarkozy und seine Leute
jetzt Schengen massiv angreifen, dann ist dies wahlkampfmotiviert.
„Sarko“ surft auf der nationalen Welle, um Stimmen auf der Rechten
abzugreifen. Und CSU-Mann Friedrich surft ein bisschen mit, weil
rechter Populismus seiner Partei nicht fremd ist; Wahlkampfhilfe ist
es wohl auch. Aber es ist auch politisch fahrlässig, wenn nicht
gefährlich, weil in der Krise die nationalistischen Versuchungen
ohnehin groß sind und Europa desavouiert wird – eines kurzfristigen
Vorteils wegen.
Pressekontakt:
Märkische Oderzeitung
CvD
Telefon: 0335/5530 563
cvd@moz.de
Weitere Informationen unter:
http://