Märkische Oderzeitung: Vorabmeldung – Anklage gegen polnische Leichendiebe im Februar

Posen / Frankfurt (Oder) (MOZ) Gegen drei
Männer aus Polen, die nach dem Diebstahl eines deutschen
Leichentransporters mit zwölf Särgen im vergangenen Oktober als
Tatverdächtige ermittelt wurden, soll im Februar vor dem
Bezirksgericht in Posen Anklage erhoben werden. „Wir gehen davon aus,
dass die Anklage in etwa drei Wochen fertig ist“, sagte die
Sprecherin der Posener Staatsanwaltschaft, Magdalena Mazur-Prus, am
Mittwoch auf Anfrage der „Märkischen Oderzeitung“. Wann danach der
Prozess beginne, hänge allerdings vom Gericht ab. Die spektakuläre
Tat hatte sich in der Nacht zum 15. Oktober in Hoppegarten
(Märkisch-Oderland) ereignet, das Fahrzeug und die Särge waren acht
Tage später in Polen entdeckt worden. Die drei Männer im Alter von 22
bis 27 Jahren waren wenige Tage nach der Tat festgenommen worden und
befinden sich seither in Untersuchungshaft. „Sie haben ihre
Beteiligung an der Tat gestanden, behaupten allerdings, nur im
Auftrag gehandelt zu haben“, so die Sprecherin. Nach dem 34-jährigen
Tomasz Sporny, den die Beschuldigten als Drahtzieher nannten, laufe
nach wie vor eine internationale Fahndung. Da Sporny jahrelang in
Berlin gelebt hat, wird nicht ausgeschlossen, dass er sich in
Deutschland versteckt hält. Für Hinweise, die zu seiner Ergreifung
führen, hatte die polnische Polizei bereits kurz nach der Tat eine
Belohnung von umgerechnet 1250 Euro ausgesetzt. In Brandenburg wird
unterdessen auch gegen die vier Bestattungsunternehmen sowie den
Spediteur ermittelt, die an dem Leichentransport beteiligt waren.
Hierzulande hatte sich der Unmut daran entzündet, dass die Särge für
den Transport ins Krematorium in einem nicht speziell
gekennzeichneten Kleintransporter gestapelt worden waren. Die Polizei
in Strausberg hatte deshalb von Amts wegen ein Betrugsverfahren
eingeleitet. Zur Zeit würden dafür noch Zeugen vernommen, bestätigte
der Sprecher der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder), Ulrich
Scherding, am Mittwoch.

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