Märkische Oderzeitung: zum Minigipfel mit Kanzlerin Merkel in Schweden:

Gut zwei Wochen nach der Wahl zum
Europaparlament ist immer noch nur eines klar: Der bisherige
Parlamentspräsident Martin Schulz, der gerne an die Spitze der
Brüsseler Kommission gewechselt wäre, hat sein Ziel verfehlt. Ja, er
muss sogar aufpassen, dass aus dem guten zweiten Platz seiner
sozialdemokratisch-sozialistischen Parteifamilie nicht ein
persönlicher Absturz wird, denn innerhalb seiner Fraktion ist die SPD
nicht mehr stärkste Kraft. Das wichtigere Tauziehen indes entfaltet
sich um die Personalie Jean-Claude Juncker. Der Luxemburger pocht
darauf, gemäß der Absprachen im Wahlkampf als Kommissionspräsident
nominiert zu werden. Doch so klar war die Festlegung – der
Spitzenkandidat der stärksten Parlamentsgruppierung bekommt den
Chefposten in Brüssel – wohl nur in Deutschland. Bei den Partnern
spielte das Thema Spitzenkandidat nur eine mindere bis gar keine
Rolle. Für die Kompromissfinderin Merkel ist die Lage knifflig.
Vorerst wird wohl auf Zeit gespielt.

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