Märkische Oderzeitung: Zur OECD-Steuerstudie kommentiert die Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) in ihrer Dienstagsausgabe am 13. Juli 2010:

Jeder Lohnsteuerpflichtige kennt den Groll
über sein Finanzamt, wenn es ihn mal wieder wegen lächerlicher
Beträge für den Staat malträtiert. Da ist es richtig, mehr auf die
Betriebsprüfung zu schauen, wo Millionen im Spiel sind. Und wenn es
laut OECD bei den Banken gar um Milliardensummen geht, die der Fiskus
durch schärfere Steuerprüfung bekommen könnte, erscheint es völlig
unverständlich, warum der Staat hier so säumig ist.

Geldhäuser haben in der Tat viel größere Gestaltungsmöglichkeiten
bei Steuerreduzierungen als Firmen. So gibt es für Banken weiter sehr
weitreichende Abschreibungsmöglichkeiten, wenn ihre Kunden Pleite
gehen.

Die Steuerehrlichkeit von Kredithäusern stärker zu prüfen, ist
umso dringlicher, nachdem sich die Staaten massiv verschuldet haben,
um die Bankenkrise zu bewältigen. Betriebsprüfer aber sind bis heute
in Deutschland eine seltene Spezies: Ihre Ausbildung ist lang, nicht
für jeden sind die Außendienste attraktiv. Bund und Länder müssen
sich einiges einfallen lassen, diesen Beruf, der dem Staat ein
Vielfaches von dem einspielt als er kostet, attraktiver zu machen.
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