Maßgeschneiderte Vorgabezeitplanung mit Standardlösung

Im September 2009 nahm die Robert Bosch GmbH, Stuttgart, das Zeitplanungssystem CAPP Knowledge des Münchner IT-Dienstleisters DMC Datenverarbeitungs- und Management-Consulting GmbH im ersten von über 100 Werken, die bis zum Jahr 2012 CAPP Knowledge nutzen wollen, in Betrieb, in Homburg. Im Oktober bereits verließ das SAP-Addon CAPP Knowledge mit Bosch zusammen Europa und begann seinen Einsatz im chinesischen Bosch-Werk des Geschäftsbereiches Diesel Systems in Wuxi.
„Von CAPP Knowledge erwarten wir uns insbesondere die durchgängige, transparente und verlustfreie Datenhaltung auf dem Gebiet der Zeitwirtschaft sowie erheblichen Gewinn an Effektivität im Planungs- und Änderungsprozess. Uns war aber von Anfang an bewusst, dass der Einführungsprozess nicht immer einfach und durchaus aufwändig sein wird“, sagt Frank Rahnfeld. Er verantwortet die Software in der Bosch-Zentralstelle Industrial Engineering, die weltweit die Vorgaben für den Bereich Arbeits- und Zeitwirtschaft setzt.

Zwei Jahre dauerte es, bei Bosch den Weg für CAPP Knowledge zu ebnen. In repräsentativen Werken war CAPP Knowledge zuvor testweise installiert und von den dortigen Bosch-Zeitwirtschaftlern intensiv erprobt worden. Am Ende wurde ein umfangreiches Lasten- und Pflichtenheft erarbeitet und zur sukzessiven Abarbeitung an das CAPP Knowledge-Team von DMC weitergereicht. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Entscheidung zugunsten von CAPP Knowledge in Ablösung einer bisherigen Software war die Realisierung des MTM-Grundverfahrens im SAP-Addon gewesen, so Frank Rahnfeld.

Anwenderspezifische Anpassungen und Erweiterungen

Insgesamt dauerten die erforderlichen Bosch-spezifischen Entwicklungen rund ein dreiviertel Jahr. Dabei ist für Bosch die universelle Einsetzbarkeit der Software samt allen Anpassungen unverzichtbar. Mehr als 20.000 Zeitanalysen galt es aus dem Altsystem in CAPP Knowledge allein für das erste Werk zu migrieren: Das Zeitaufwändige an dieser Arbeit war die Vorbereitung der Daten und deren anschließende Prüfung. Ebenso wichtig ist die Sicherstellung eines störungsfreien Betriebs der bestehenden Geschäftsprozesse und -abläufe.

Zu den individuellen Anpassungen für Bosch gehört neben der Einführung verschiedener Analyseverfahren der Prozesszeitabgleich: Ist ein Prozessablauf für einen Mitarbeiter eine Wartezeit, lässt sich – abhängig vom eingestellten Leistungsgrad des Mitarbeiters – prüfen, wie sich diese Wartezeit sinnvoll mit nachfolgenden manuellen Tätigkeiten füllen lässt.
Neu hinzugekommen ist das Hinterlegen eines Status für eine anzulegende Analyse zur Sicherstellung des Vier-Augen-Prinzips; der Status der Top-Analyse wird nach unten vererbt, die geprüfte Analyse wird mit dem Arbeitsplan verknüpft.
Dokumentationszwecken dient das Kalkulationsblatt. Arbeitsaushänge lassen sich u.a. über die Funktion „Arbeitsfolgekarte“ erstellen.
Stark ausgebaut wurde schließlich für Bosch u.a. die Pflege von Ablaufplänen. Mit Hilfe des Abtaktens einer Arbeitskette über mehrere Arbeitsplätze lassen sich beispielsweise Tätigkeiten (Ist-Zeiten unter Berücksichtigung von Leistungsgraden der Mitarbeiter) optimal aufteilen. Die daraus erstellten Abtaktungsdiagramme dienen dem Arbeitsplaner als Visualisierungshilfe.

Insgesamt sind die neuen Funktionalitäten, die für Bosch realisiert wurden, weitere Ansätze für die Optimierung der Kapazitätsauslastung von Betriebsmitteln und Personal sowie der Qualität der Zeitplanung.
„Wir haben viel in die trag- und zukunftsfähige Architektur und Struktur von CAPP Knowledge investiert, da die Anforderungen dieses Marktes und der einzelnen Kunden sehr vielfältig sind“, betont DMC-Geschäftsführer Angelo W. Zenz. Gefragt sei bei den Zeitwirtschaftlern und Arbeitsplanern in Produktion und Instandhaltung eine einzige, durch Customizing problemlos anpassbare und erweiterbare Standardlösung, die schnittstellenfrei in SAP integriert ist.

Weitere Informationen
unter www.capp-knowledge.de und speziell zu den neuen Funktionalitäten von CAPP Knowledge unter http://vorgabezeitplanung.de/hp1983/IE-Reporter-Ausgabe-2-2009-.htm.

Unternehmensprofil Bosch
Informationen finden Sie unter www.bosch.com und www.bosch.de