Zum Wesen der Politik gehört es wohl, die Tragweite
problematischer Entwicklungen erst zu erkennen, wenn sie eskaliert sind. So beim
Rechtsextremismus. Das „Frühwarnsystem“ des Staates hat versagt. Das sollte
spätestens seit den Anschlägen von Hanau klar sein. Umso wichtiger ist es, dass
die Repräsentanten des Staates Defizite einräumen und das Problem (endlich!)
benennen. Andreas Geisel (SPD) hat das getan. Beim Besuch in der Neuköllner
Sehitlik-Moschee bekannte Berlins Innensenator, auch er habe früher gedacht,
dass sich der Rechtsextremismus durch Ignorieren selbst erledige. Damit habe er
falsch gelegen. „Wir müssen uns wehren“, sagte Geisel nun. Recht hat er. Nach
Synagogen werden nun auch Moscheen dauerhaft geschützt. Für die Polizei ist das
ein personeller Kraftakt. Doch eine Alternative gibt es nicht.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 – 878
bmcvd@morgenpost.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/53614/4540032
OTS: BERLINER MORGENPOST
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell