Michalk: Neuer Teilhabebericht setzt wichtige Akzente für die Behindertenpolitik

Das Bundeskabinett hat am heutigen Mittwoch den
neuen Teilhabebericht der Bundesregierung über die Lebenslagen von
Menschen mit Behinderungen beschlossen. Dazu erklärt die Beauftragte
für Menschen mit Behinderungen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Maria
Michalk:

„Der neue Teilhabebericht der Bundesregierung stellt einen
Wendepunkt in der Berichterstattung über die Lebenslagen von Menschen
mit Behinderungen dar. Anders als alle vorangegangenen Berichte legt
er offen, in welchen Lebensbereichen Menschen mit Behinderungen
aktive Teilhabe erfahren und in welchen nicht. Es wird deutlich,
welche Faktoren ihre gleichberechtigte Teilhabe verhindern bzw. sie
begünstigen.

Der Teilhabebericht bestätigt, dass die Betroffenen den
bestehenden gesetzlichen Nachteilsausgleich als wirksam empfinden.
Wer seine Behinderung bzw. Schwerbehinderung anerkennen lässt, hat
nachweislich bessere Teilhabechancen als derjenige, der seine
Behinderung verschweigt und keine Förderinstrumente beansprucht. Die
Ergebnisse zeigen aber auch, dass sich vor allem Menschen mit
Behinderung, die keinen Schul- oder Berufsabschluss haben und ohne
anerkannten Behindertenstatus sind, besonders stark von der
Gesellschaft abgehängt fühlen und es tatsächlich auch sind.

Es ist gut, dass inzwischen über eine Million Menschen mit
Behinderungen erwerbstätig sind. Damit ist der höchste
Beschäftigungsstand seit 2005 erreicht. Allerdings sind viele von
ihnen im Vergleich zu Menschen ohne Behinderung öfter in Teilzeit
angestellt, verdienen weniger und arbeiten häufiger unterhalb ihrer
Qualifikation. Sie haben zudem längere Phasen der Erwerbslosigkeit zu
überbrücken. Deshalb sind weiterhin staatliche Förderprogramme
notwendig. Auch Unternehmen müssen sich noch stärker mit der
Einstellung von Menschen mit Behinderung befassen. Es bleibt eine
gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die tatsächliche Teilhabe in allen
Lebensbereichen zu erreichen.“

Hintergrund:

Der Teilhabebericht über die Lebenslagen von Menschen mit
Behinderungen erscheint einmal in der Legislaturperiode und wird vom
Bundesministerium für Arbeit und Soziales erstellt. Dieses Mal wurde
er neu konzipiert, wofür die Universität Bielefeld mit einer
Vorstudie die Grundlagen gelegt hat. Darauf aufbauend hat die Prognos
AG innerhalb von zwei Jahren die Daten für den Teilhabebericht
zusammengetragen. Begleitet und unterstützt wurden die
Wissenschaftler von einem interdisziplinär besetzten
wissenschaftlichen Beirat. Dieser hat die wesentlichen Erkenntnisse
des Berichts kommentiert und eine Einschätzung der Lebenslagen
geliefert. In dem neunköpfigen Gremium haben drei vom Deutschen
Behindertenrat benannte Wissenschaftler mitgearbeitet. Der über 450
Seiten umfassende Bericht befasst sich mit den Teilhabefeldern
Familie und soziales Netz, Bildung und Ausbildung, Erwerbsarbeit und
Einkommen, alltägliche Lebensführung, Gesundheit, Freizeit, Kultur
und Sport, Sicherheit und Schutz vor Gewalt sowie Politik und
Öffentlichkeit. Besondere Schwerpunktthemen sind die Situation von
älteren Menschen mit Beeinträchtigungen und Menschen mit psychischen
Beeinträchtigungen.

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