Ministerin Löhrmann: ?Wichtiges Signal für mehr Integration und Teilhabe?

Das Ministerium für Schule und Weiterbildung teilt mit:

Als erstes Bundesland führt Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr an den weiterführenden Schulen alevitischen Religionsunterricht ein. Den Anfang macht die Lise-Meitner-Gesamtschule in Duisburg. Hier startet das neue Schulfach bereits mit Beginn des zweiten Schulhalbjahres im Februar 2012. Weitere Schulen können das Schulfach nach den Sommerferien anbieten.

Schulministerin Sylvia Löhrmann besuchte heute die Lise-Meitner-Gesamtschule, um dort am alevitischen Religionsunterricht teilzunehmen. „Ich freue mich, dass wir als erstes Bundesland den alevitischen Religionsunterricht in den weiterführenden Schulen anbieten können. Das ist ein wichtiges Signal für mehr Integration und Teilhabe. Der Unterricht vermittelt religiöse Kompetenzen und fördert ein respektvolles Zusammenleben der Religionen in Frieden und gegenseitiger Achtung“, erklärte die Ministerin in Duisburg.

Das Alevitentum ist innerhalb des Islam ein eigenständiges Bekenntnis, die Alevitische Gemeinde ist eine anerkannte Religionsgemeinschaft. Der alevitische Glaube vertritt Werte und Einstellungen, die im Einklang mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen. In Nordrhein-Westfalen leben rund 130.000 Alevitinnen und Aleviten, zurzeit besuchen etwa 300 Kinder an 18 Grundschulen im Land den alevitischen Religionsunterricht.

Alevitischer Religionsunterricht ist ordentliches Schulfach, Unterrichtssprache ist Deutsch. Die Leistungen werden benotet und sind versetzungsrelevant. Alevitischer Religionsunterricht kann eingerichtet werden, wenn sich mindestens zwölf Schülerinnen und Schüler dafür anmelden. Lerngruppen können jahrgangsübergreifend und auch schulübergreifend gebildet werden. Der Unterricht wird nach den Grundsätzen der Alevitischen Gemeinde Deutschlands (AABF) von grundständig ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern erteilt. Der Kernlehrplan Alevitische Religionslehre für die Sekundarstufe I ist seit diesem Monat in Kraft. Der Unterricht soll religiöse Kompetenzen vermitteln und Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung einer alevitischen Identität unterstützen.

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