In den ersten drei Quartalen 2019 wurden 
bundesweit knapp 43,1 Milliarden Euro in Gewerbeimmobilien 
investiert. Damit liegt das Ergebnis noch einmal leicht über dem 
bereits außergewöhnlichen Vorjahresumsatz. Nur in den ersten drei 
Quartalen 2007 wurde aufgrund des sehr hohen Portfolioanteils ein 
höheres Transaktionsvolumen registriert. Rechnet man noch die 
Investitionen in Wohnimmobilien (ab 30 Einheiten) hinzu, die sich auf
knapp 13,6 Milliarden Euro belaufen, ergibt sich ein Gesamtumsatz von
fast 56,7 Milliarden Euro. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas 
Real Estate. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
– Das bereits überdurchschnittliche Vorjahresergebnis wurde mit rund
  43,1 Milliarden Euro (+1 %) noch einmal leicht gesteigert. 
– Zweitbestes Ergebnis aller Zeiten (nach 2007) 
– Einzeldeals in etwa auf Vorjahresniveau 
– Paketverkäufe haben nicht zuletzt aufgrund von
  Unternehmensbeteiligungen zugelegt (+5 %) 
– Büro-Investments mit 52 % (22,4 Milliarden Euro) klare Nummer eins
  der Assetklassen 
– Berlin wird im laufenden Jahr erstmals mehr als 10 Milliarden Euro
  Investmentumsatz erzielen. 
– Netto-Spitzenrenditen haben in mehreren Standorten weiter
  nachgegeben. 
– Knapp 1.200 erfasste Transaktionen (nur Gewerbe) 
– Anteil ausländischer Käufer bei rund 36 %
   „Die sich abschwächende Konjunktur spiegelt sich bislang auf den 
Investmentmärkten nicht wider. Gleiches gilt für eine ganze Reihe von
globalen Risikofaktoren; auch diese haben das Investoreninteresse 
nicht sinken lassen. Ganz im Gegenteil: Sowohl nationale als auch 
internationale Anleger sind weiterhin händeringend auf der Suche nach
attraktiven Anlageobjekten. Bestes Beispiel ist der von BNP Paribas 
Real Estate begleitete Verkauf des Millenium-Portfolios für gut 2,5 
Milliarden Euro, das sich Commerzreal gesichert hat. Hierbei handelt 
es sich um die größte jemals getätigte Immobilientransaktion in 
Deutschland, wobei das überproportional starke Interesse einer 
Vielzahl von global aktiven Investoren die Attraktivität der 
deutschen Immobilienmärkte eindrucksvoll unterstreicht. Ein weiterer 
Beleg dafür ist die wachsende Bedeutung von Minderheitsbeteiligungen 
an Immobilienplattformen. Anleger, die aufgrund des mangelnden 
Angebots keine entsprechenden Objekte für großvolumige 
Immobilieninvestitionen finden, engagieren sich zunehmend über eine 
Beteiligung an bestehenden Beständen – teilweise zwar mit 
vergleichsweise geringen Prozentsätzen, gemessen am absoluten Volumen
aber trotzdem signifikanten Volumina. Beispiele sind der Einstieg der
Investmentgesellschaft FFP (Peugeot-Brüder) und von Madison bei der 
Signa Prime Selection (jeweils 5 %) sowie von der TLG, die 13 % von 
Aroundtown übernommen hat. Insgesamt haben derartige indirekte 
Beteiligungen in den ersten drei Quartalen über 2,5 Milliarden Euro 
zum Transaktionsvolumen beigetragen. Aus heutiger Sicht spricht viel 
dafür, dass dieser Trend zukünftig noch an Bedeutung gewinnen wird.
   Für das unverändert große Interesse der Anleger an deutschen 
Immobilien gibt es durchaus nachvollziehbare Gründe. Eine wesentliche
Rolle spielt natürlich das sehr attraktive Finanzierungsumfeld, das 
auch bei sinkenden Renditen noch eine im Vergleich zu anderen 
Assetklassen auskömmliche Eigenkapitalverzinsung ermöglicht. Darüber 
hinaus sind die nach wie vor guten Perspektiven der Nutzermärkte von 
entscheidender Bedeutung. Beim Büroflächenumsatz in Deutschland wurde
in den ersten drei Quartalen erneut ein Rekord aufgestellt und die 
Arbeitslosenzahlen sind aktuell weiter gesunken. Perspektivisch 
dürften sich außerdem die demografische Entwicklung und der War for 
Talents stabilisierend auf die Nachfrage auswirken, sodass die 
Büromärkte auch bei einer etwas schwächeren gesamtwirtschaftlichen 
Entwicklung weniger stark betroffen sein dürften als in früheren 
Zyklen. Gleichzeitig setzt sich das Mietpreiswachstum fort, womit die
Voraussetzungen für künftige Wertsteigerungen weiterhin gegeben sind.
   Aber auch die Überlegung, dass Immobilien langfristig immer noch 
eine überproportionale Sicherheit garantieren, gerade wenn es 
aufgrund der globalen Risikofaktoren zu einem größeren externen 
Schock kommen sollte, von dem Anlagen in anderen Assetklassen 
vermutlich spürbar stärker betroffen wären, spielt aus 
Investorensicht eine wichtige Rolle“, erläutert Piotr Bienkowski, CEO
von BNP Paribas Real Estate Deutschland.
   Auf Einzeldeals entfallen gut 30,8 Milliarden Euro und damit 
lediglich 1 % weniger als im Vorjahr, als eine neue Bestmarke 
aufgestellt wurde. Damit hat sich ihr Anteil am gesamten 
Transaktionsvolumen etwas verringert, beläuft sich aber immer noch 
auf fast 72 %. Zugelegt haben demgegenüber Paketverkäufe, die 12,25 
Milliarden Euro zum Ergebnis beitragen (+5 %). Ein nicht 
unerheblicher Anteil hiervon entfällt auf die bereits erwähnten 
Unternehmensbeteiligungen, wohingegen direkte Portfoliokäufe bislang 
auf eher moderate Umsätze kommen. Da sich einige sehr großvolumige 
Pakete in der konkreten Vermarktung befinden, wird der 
Portfolioumsatz im Schlussquartal des Jahres aber noch deutlich 
anziehen.
   Mit einem Anteil von gut 52 % am Gesamtumsatz liegen Büroobjekte 
mit weitem Abstand an der Spitze aller Assetklassen. Die erzielten 
gut 22,4 Milliarden Euro bedeuten gegenüber dem Vorjahreswert eine 
nochmalige Steigerung um 20 %. Für die positive Einstellung der 
Investoren sind dabei vor allem die aktuell gute Situation sowie die 
mittelfristig positiven Perspektiven der Büromärkte ausschlaggebende 
Faktoren. Auf Rang zwei folgen Einzelhandelsimmobilien mit gut 7,5 
Milliarden Euro und einem Anteil von 17,5 %. Im Jahresvergleich 
entspricht dies einem Rückgang um 15 %. Trotz der Übernahme der 
Kaufhof-Objekte durch Signa stellt dies das schwächste Ergebnis der 
letzten fünf Jahre dar. Die Anpassungsprozesse im Retailbereich sind 
noch nicht abgeschlossen, was sich auch auf den Investmentmärkten 
widerspiegelt. Nahezu auf Vorjahresniveau bewegen sich 
Logistikobjekte mit 4,97 Milliarden Euro und einem Anteil von 11,5 %,
die sich damit auf einem deutlich höheren Niveau als in der 
Vergangenheit eingependelt haben. Hotelverkäufe fallen knapp 16 % 
niedriger aus und tragen 2,46 Milliarden Euro (6 %) zum Umsatz bei. 
Trotzdem können sie ihren seit einigen Jahren spürbar gestiegenen 
Stellenwert damit erneut bestätigen. Im tendenziell wachsenden 
Segment der Healthcare-Immobilien wurden 1,55 Milliarden Euro erfasst
und damit rund 14 % weniger als im Vorjahr.
   Der Anteil ausländischer Käufer hat sich auch im dritten Quartal 
relativ stabil entwickelt. Insgesamt haben sie bislang rund 36 % zum 
Umsatz beigetragen und bewegen sich damit leicht unter dem 
langjährigen Schnitt. Bezüglich der Herkunft der internationalen 
Käufer zeigen sich die grundsätzlichen Strukturen vergleichsweise 
stabil. An der Spitze stehen mit einem Anteil von gut 21 % 
europäische Anleger, gefolgt von nordamerikanischen Investoren, die 
7,5 % zum Resultat beitragen. Etwas geringer als im Vorjahr fiel die 
Beteiligung asiatischer Anleger und von Käufern aus dem Nahen Osten 
aus, die jeweils für knapp 4 % des Umsatzes verantwortlich zeichnen. 
Es spricht aber vieles dafür, dass sich dieser Anteil in den letzten 
Monaten dieses Jahres erhöhen dürfte. Bemerkenswert ist, dass 
ausländische Anleger auch im Portfoliobereich, also dem Segment, in 
dem sie traditionell stark sind und häufig sogar mehr als deutsche 
Käufer investiert haben, lediglich auf 43 % kommen.
   Die deutschen A-Standorte (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg,
Köln, München, Stuttgart) steuern gut 25,7 Milliarden und damit 60 % 
zum gesamten Transaktionsvolumen bei. Dieses Resultat liegt nur 
unwesentlich (-2 %) unter der im Vorjahr aufgestellten Bestmarke.
   Allerdings sind spürbare Unterschiede zwischen den einzelnen 
Städten zu beobachten. Nicht zu bremsen ist Berlin, wo bereits 
Objekte für 9 Milliarden Euro neue Eigentümer fanden, womit der 
Vorjahreswert noch einmal fast verdoppelt wurde. Die Hauptstadt wird 
2019 die 10-Milliarden-Euro-Schwelle beim Investmentumsatz locker 
überspringen“, betont Marcus Zorn, Deputy CEO von BNP Paribas Real 
Estate Deutschland. Positiv entwickelt hat sich das 
Transaktionsvolumen auch in München. Die erfassten 5,08 Milliarden 
Euro (+4 %) stellen das zweitbeste Resultat aller Zeiten dar; nur 
2007 lag das Volumen noch leicht höher. Auch der Kölner Markt steht 
mit knapp 1,36 Milliarden Euro glänzend dar (+5 %) und verzeichnete 
lediglich 2017 ein etwas besseres Ergebnis. In den übrigen Städten 
waren dagegen teilweise recht deutliche Umsatzrückgänge zu 
beobachten, wofür in erster Linie ein nicht ausreichendes Angebot, 
vor allem im großvolumigen Segment verantwortlich ist. Unterstrichen 
wird diese Einschätzung von den gleichzeitig noch einmal leicht 
gesunkenen Renditen, in denen das nach wie vor starke Interesse der 
Anleger zum Ausdruck kommt. Platz drei im bundesweiten Ranking belegt
Frankfurt mit gut 4,13 Milliarden Euro (-39 %). Aufgrund einiger sich
in der Vermarktung befindlicher Großobjekte wird das 
Investmentvolumen in der Bankenmetropole im vierten Quartal aber noch
einmal deutlich anziehen. Zu wenig Produkt ist auch für die 
niedrigeren Resultate in Hamburg mit 2,78 Milliarden Euro (-31 %) und
Düsseldorf mit 1,93 Milliarden Euro (-32 %) der entscheidende Grund. 
Stuttgart hat sich mit gut 1,43 Milliarden Euro (-8 %) gut geschlagen
und kann sich über das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten freuen.
   „Die unverändert hohe Marktdynamik kommt auch in teilweise weiter 
gesunkenen Renditen zum Ausdruck. In Berlin, München, Frankfurt und 
Hamburg haben sie im dritten Quartal noch einmal um fünf Basispunkte 
nachgegeben. Teuerster Standort bleibt nach wie vor Berlin mit einer 
Netto-Anfangsrendite von 2,65 %, gefolgt von München mit 2,75 % sowie
Frankfurt und Hamburg mit jeweils 2,90 %. Außerhalb der vier 
absoluten Top-Standorte, also in Köln, Düsseldorf und Stuttgart, 
notieren sie weiterhin bei 3,10 %. Die Tatsache, dass sie im dritten 
Quartal in insgesamt vier Städten noch einmal nachgegeben haben, 
unterstreicht den anhaltend starken Wettbewerb der Investoren um 
Premiumobjekte“, ergänzt Zorn.
   „Die Dynamik der Investmentmärkte wird auch in den letzten drei 
Monaten anhalten. Ausschlaggebend hierfür sind vor allem die noch 
länger sehr attraktiven Finanzierungsbedingungen sowie die nach wie 
vor kaum vorhandenen Anlagealternativen, die annehmbare 
Eigenkapitalrenditen bei überschaubarem Risikoprofil in Aussicht 
stellen. Solange nicht einer der momentan vorhandenen globalen 
Krisenherde außer Kontrolle gerät, werden Immobilien gerade für 
Großinvestoren weiterhin eines der wichtigsten Anlageziele bleiben. 
Dies gilt nicht zuletzt in einer vergleichsweise stabilen 
Volkswirtschaft wie Deutschland. Berücksichtigt man darüber hinaus, 
dass sich eine ganze Reihe von großvolumigen Einzel- als auch 
Portfoliodeals auf der Zielgeraden befinden, ist erneut von einem 
außergewöhnlich hohen Transaktionsvolumen auszugehen. Für das 
Gesamtjahr zeichnet sich aus heutiger Sicht ein Transaktionsvolumen 
zwischen 58 und 60 Milliarden Euro ab. Aber auch ein erneutes 
Überschreiten der 60-Milliarden-Euro-Schwelle liegt durchaus im 
Bereich des Möglichen. Vor diesem Hintergrund kann für den einen oder
anderen Standort eine weitere leichte Yield Compression im laufenden 
Jahr ebenfalls nicht ausgeschlossen werden“, fasst Piotr Bienkowski 
die Aussichten zusammen.
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