Ist der Schulabschluss endlich da, wartet bereits die nächste Herausforderung. Die Ausbildung. Viele Branchen haben es der jüngsten Vergangenheit versäumt, junge Menschen durch eine entsprechend gute Lehre auf das Berufsleben vorzubereiten. Die Anreize waren zu gering. Schließlich waren ausreichend Handwerker in den Betrieben vorhanden.
Warum investieren, wenn doch die wichtigsten Stellen mit erfahrenem personal besetzt waren? Nur einen wesentlichen Faktor hat man offensichtlich aus den Augen verloren: Viele Mitarbeiter standen kurz vor dem Rentenalter. Plötzlich dann die Sinnesswandlung, die man aus dieser Erkenntnis heraus vornehmen musste. Es wurde also wieder ausgebildet. Zum Glück für den Nachwuchs, denn dieser ist schließlich die Zukunft. Trotz dieser glücklichen Umstände verwundert jedoch eine Zahl: So ist auf Focus.de nachzulesen, dass im Jahr 2014 rund 120.000 Ausbildungsplätze unbesetzt waren. Die Chancen, auch im Jahr 2015 eine Lehrstelle zu bekommen, sind so gut wie selten zuvor.
Ausbildung – Mittelstand oder Großkonzern?
Dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind, ist hinlänglich bekannt. Doch wer der Meinung ist, ohne eine richtige und ordentliche Ausbildung in eine positive Zukunft blicken zu können, der irrt. Viele Unternehmen, ob mittelständische Betriebe oder große Konzerne, bilden aus. Azubis werden sogar händeringend gesucht, denn der Mangel an späteren Fachkräften ist ohne dieses Fakt.
Doch wo konkret soll man sich um einen Ausbildungsplatz bewerben? In mittelständischen Unternehmen oder doch besser bei großen Konzernen?  Viele Auszubildende entscheiden sich in der Regel für eine Lehre bei einem namhaften Konzern. Ihrer Meinung nach ist dieser Faktor auch für eine Anstellung oder Weiterbeschäftigung nach der Lehre ein bedeutsames Kriterium. Doch der Mittelstand ist die Zukunft dieser Republik. Die solide und erfolgreiche Ausbildung dort bietet alle Chancen auf dem Arbeitsmarkt auch dann, wenn man sich mit dem Gedanken an einen Betriebswechsel auseinandersetzt.
Im Folgenden nun zunächst ein Überblick über die Ausbildung in mittelständischen Betrieben – Vor- und Nachteile für Berufseinsteiger.
Vorteile:
- Individuelle Betreuung des Einzelnen (kleine Teams, persönliche Nähe)
- Behutsames Heranführen an das Unternehmen
- Direkte Einbindung in den Betrieb und in die Produktentwicklung
- Schnelles Erlernen der realen Arbeitsabläufe
- Mehr Flexibilität und Innovation
- Flache Hierarchien
Nachteile:
- Geringere Chancen auf interne Weiterbildung (erfolgt oftmals erst dann, wenn Qualitätsmängel offensichtlich werden oder eine hohe Personalfluktuation entsteht)
- Nicht immer werden Auszubildende übernommen
Herausforderungen für den Mittelstand
Helmut Ehnes, Vorsitzender der Offensive Mittelstand, äußerte sich in der Online Ausgabe des Handelsblatt zu den Herausforderungen des Mittelstands zur Problematik dahingehend, dass die Zufriedenheit der Mitarbeiter, ein hohes Maß an Motivation sowie Freude an der Arbeit wesentliche Faktoren sind, die den Unternehmenserfolg ausmachen. In diesen Prozess sind auch die Auszubildenden intensiv involviert. Allerdings besitzen stehen den mittelständischen Betrieben bei weitem nicht diese Ressourcen großer Unternehmen zur Verfügung. Daher gehen sie auch nicht immer systematisch und strategisch wie die Branchenriesen vor.