Den anderen sagen, wie es geht, aber sich selbst
nicht daran halten? Das sollten Führungskräfte lieber nicht tun –
gerade wenn es um die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit geht.
Darauf weisen die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen im Rahmen
ihrer Präventionskampagne „kommmitmensch“ hin. Denn nur wer selbst
ein Vorbild ist, baut Gesundheitsrisiken ab und sorgt so für mehr
Sicherheit und Gesundheit im Betrieb.
Wer führt, trägt Verantwortung
Führungskräfte müssen dafür sorgen, dass ihre Beschäftigten sicher
und gesund arbeiten. „Das gelingt am besten, wenn es ganz
selbstverständlich ist, auf die Sicherheit und Gesundheit im Betrieb
zu achten“, sagt Dr. Marlen Cosmar, Diplom-Psychologin am Institut
für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen
Unfallversicherung (IAG). „Das ist letztlich eine Frage der Kultur im
Unternehmen.“ Führungskräfte könnten entscheidend dazu beitragen,
dass eine solche Kultur entstehe – zum Beispiel indem sie Sicherheit
und Gesundheit immer wieder zum Thema machten: „Das kann bei
Besprechungen oder Unterweisungen der Fall sein. Auch ein Lob für
sicheres und gesundes Arbeiten oder Hinweise auf mögliche
Gefahrenquellen beim Rundgang durch den Betrieb zeigen: Sicherheit
und Gesundheit sind für mich als Führungskraft wichtig.“
Vorbild sein
Natürlich müssen Führungskräfte auch mit gutem Beispiel
vorangehen. „Sind Führungskräfte beispielsweise immer die Ersten und
Letzten im Betrieb, überträgt sich das auch auf die Beschäftigten.
Sie bekommen das Gefühl, ebenfalls Überstunden ableisten zu müssen
und können dann nicht mehr guten Gewissens pünktlich nach Hause
gehen“, so Cosmar. Aus dieser Erwartungshaltung entstehe dann Stress.
Vorbilder sind Führungskräfte auch, indem sie vorgeschriebene
Schutzausrüstung tragen und geltende Sicherheitsregeln beachten. Von
den Beschäftigten sollten sie ein solches Verhalten auch immer wieder
aktiv einfordern.
Beschäftigte aktiv beteiligen
Doch Führungskräfte können noch mehr tun: Sie können ihre
Beschäftigten dazu anregen, selbst aufmerksam für Sicherheit und
Gesundheit zu sein und eigene Vorschläge für Verbesserungen
einzubringen. „Wenn jemand im Unternehmen über eine Schwelle
stolpert“, so Cosmar „ist die erste Reaktion oft: –Selber schuld.
Hätte sie oder er mal besser aufgepasst.– Danach passiert oft
nichts.“ Viel besser wäre es aber, wenn genau aus diesem Erlebnis der
Vorschlag entstehen würde, doch einmal systematisch nach möglichen
Stolperstellen im Unternehmen zu suchen und diese zu beseitigen. Denn
wer bereits solche kleinen Warnhinweise ernst nimmt, kann die Gefahr
für Unfälle an diesen Stellen senken. Cosmar: „Sicherheit und
Gesundheit bei der Arbeit haben auch viel damit zu tun, wie stark
sich die Beschäftigten einbringen. Und das können Führungskräfte
entscheidend beeinflussen.““
Hintergrund „kommmitmensch“
kommmitmensch ist die bundesweite Präventionskampagne von
Berufsgenossenschaften, Unfallkassen und ihrem Spitzenverband
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV). Hintergrund ist, dass
die Zahl der Arbeitsunfälle in den vergangenen Jahren nicht mehr
deutlich gesunken ist. Um dem Ziel der Vision Zero, einer Welt ohne
Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen, weiter näher zu
kommen, brauchen wir deshalb einen ganzheitlichen Ansatz:
kommmitmensch unterstützt Unternehmen und Bildungseinrichtungen
dabei, eine Präventionskultur zu entwickeln, in der Sicherheit und
Gesundheit Grundlage allen Handelns sind.
Sicher und gesund führen – aber wie? – Broschüre gibt Tipps für
Führungskräfte und ist über die Webseite www.kommmitmensch.de der
Berufsgenossenschaften und Unfallkassen abrufbar.
Pressekontakt:
Stefan Boltz
Pressesprecher
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Spitzenverband der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen
030-288763768
presse@dguv.de
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