
Die Zeitarbeitsbranche boomt. Zum Stichtag 31. Dezember 2017 waren
über eine Million Menschen in Deutschland als Zeitarbeitnehmer
beschäftigt. Für viele ist der Einsatz als Zeitarbeitnehmer eine
vielversprechende Zwischenstation, denn fast zwei Drittel von ihnen
werden anschließend von ihrem letzten Einsatzunternehmen oder einem
anderen Unternehmen („Drittunternehmen“) außerhalb der Zeitarbeit
angestellt. Das belegen die Daten der Orizon Arbeitsmarktstudie 2018.
Für die Studie im Auftrag des Personalunternehmens Orizon befragte
das unabhängige Marktforschungsinstitut Lünendonk über 2.000
bevölkerungsrepräsentativ ausgewählte Arbeitnehmer.
Der sogenannte „Klebeeffekt“ wird als arbeitsmarktpolitische Folge
einer Beschäftigung in der Zeitarbeit seit vielen Jahren diskutiert.
Dabei geht es meist um die Folgeanstellung beim letzten
Einsatzunternehmen. Ein Beispiel: Herr S. ist bei
Zeitarbeitsunternehmen X beschäftigt und in einem Unternehmen Y
eingesetzt. Unternehmen Y ist von Herrn S.– Einsatz überzeugt und
bietet ihm nach Ablauf seines Einsatzes einen eigenen, neuen
Arbeitsvertrag. Herr S. wechselt vom Zeitarbeits- zum
Einsatzunternehmen in ein Stammarbeitsverhältnis.
Die Resultate der neuen Orizon Arbeitsmarktstudie zeigen nun
jedoch, dass der Wechsel zu einem anderen, dritten Unternehmen
inzwischen häufiger ist als die Folgebeschäftigung beim letzten
Einsatzunternehmen. Ein Drittel (33,1 Prozent) der befragten
Zeitarbeitnehmer hat nach Ende des Einsatzes eine solche neue
Anstellung gefunden. Die Übernahme durch das letzte
Einsatzunternehmen trifft hingegen nur noch für 28,9 Prozent zu.
Dieser Wandel hatte sich in den Vorjahren bereits schrittweise
abgezeichnet (siehe Abbildung). Nimmt man die beiden Werte zusammen,
so führt eine Beschäftigung in der Zeitarbeit für rund zwei Drittel
(62 Prozent) der Menschen zu einem neuen Arbeitgeber. Mit anderen
Worten: „Vitamin Z“ wirkt.
Blickt man genauer auf die jeweilige Beschäftigungsdauer in der
Zeitarbeit, zeigt sich ebenfalls ein eindeutiger Trend: Bei
Einsatzzeiten bis zu sechs Monaten wechseln die Zeitarbeitnehmer
häufiger in ein anderes, drittes Unternehmen. Die Zeitarbeit war für
sie eine hilfreiche Übergangszeit, in der sie bei voller
Beschäftigung nach einer Folgebeschäftigung suchen konnten. Ab
Einsatzzeiten von einem halben Jahr steigen die Zahlen der Übernahmen
durch das Einsatzunternehmen.
Chancen für Langzeitarbeitslose und Berufseinsteiger
Doch nicht nur der Werdegang nach der Zeitarbeit ist bemerkenswert
– auch ein Blick darauf, woher neue Zeitarbeitnehmer kommen, spricht
eine deutliche Sprache. Laut offizieller Statistik der Bundesagentur
für Arbeit kamen zuletzt mehr als zwei Drittel der eingestellten
Zeitarbeitskräfte direkt aus der Arbeitslosigkeit. Ein Drittel von
diesen war langzeitarbeitslos oder ist über die Zeitarbeit in den
Beruf eingestiegen.
Ein weiteres Plus von „Vitamin Z“: Die Besetzung in einen neuen
Job geht schnell. Wie die Antworten der Zeitarbeitnehmer in der
Orizon Arbeitsmarktbefragung 2018 zeigen, hatten 46 Prozent von ihnen
bereits nach weniger als zwei Wochen, weitere 30 Prozent nach weniger
als sechs Wochen eine Anstellung in der Zeitarbeit gefunden. Die
steigende Zahl offener Job-Angebote bietet derzeit ausgezeichnete
Perspektiven für die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz in der
Zeitarbeit.
Hintergrundinfos zur Studie
Die Orizon GmbH hat 2018 zum siebten Mal die Studie „Arbeitsmarkt
– Perspektive der Arbeitnehmer“ durchgeführt. An der
bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung nahmen 2.041
Arbeitnehmer und Arbeitsuchende in Deutschland teil. Durchgeführt
wurde die Studie von dem unabhängigen Marktforschungs- und
Analyseunternehmen Lünendonk GmbH. Zur Gewährleistung der
Repräsentativität wurden vorgegebene Quoten über die
soziodemographischen Merkmale Alter, Geschlecht, Schulbildung und
Bundesland etabliert. Verzerrungen wurden durch Gewichtung
aufgehoben. Die Gewichtung erfolgte nach Mikrozensus.
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