Demnächst kommen in Deutschland Kaltgetränke
aus Wasser Hopfen und Malz, Hefe und Wasser in die Supermärkte, die
nach Stachelbeere, Mandarine, Honigmelone oder Gletschereis
schmecken. Dafür werden extra spezielle Aromahopfensorten angebaut.
Die Entwickler nennen das Endprodukt Bier. Aber das ist kein Bier –
das ist Frevel. Klar, Biermixgetränke gibt es zuhauf, in Belgien und
Frankreich haben sie sogar schon lange Tradition und auch in
Deutschland erfreuen sie sich immer größerer Beliebtheit. Bei den
neuen Kreationen handelt es sich aber – rein brautechnisch – nicht um
Mixgetränke, sondern um nach dem Reinheitsgebot gebrautes Bier. Wo
ist er hin, der Brauerethos? Vor allem in Bayern, wo die Brauer
voller Stolz mit dem Reinheitsgebot von 1516 werben – in Zeiten
stetig sinkendem Pro-Kopf-Bierverbrauchs wohl vergessen. Neue Kunden
müssen her – geködert wird mit allen Mitteln. Dass die Hopfen-Abarten
aber auch noch in Bayern entwickelt wurden, schlägt dem Fass den
Boden aus. Verantwortlich ist die Gesellschaft für Hopfenforschung
mit Sitz in Wolnzach. Deren Chef Bernhard Engelhard spricht von
begeisterten Brauern und davon, den Hopfen wieder als Premiumprodukt
zu vermarkten. Natürlich sei das neue Bier teurer, schließlich
brauche es bei den neuen Sorten die fünffache Menge Hopfen. Und damit
entlarvt sich die Branche selbst. Es geht letztlich nicht um
Innovationen, sondern nur ums liebe Geld.
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