Begeisterte Sport-Fans im Stadion, wütende
Demonstranten davor – das gibt es immer öfter bei Großereignissen wie
Olympia oder internationalen Fußball-Turnieren. Für die Sportverbände
sollte dies eine Mahnung sein, bei den Auswahlverfahren etwas vom Gas
zu gehen. Die Ausrichter investieren riesige Summen und überspannen
dabei teilweise den Bogen. Wenn alleine aus Prestige-Zwecken
gigantische Arenen in die Höhe gezogen werden, die nur ein paar Tage
im Einsatz sind und später verloren in der Weltgeschichte
herumstehen, ist Volkes Zorn zu verstehen. Dass es auch anders geht,
bewies unlängst Uefa-Präsident Michel Platini. Gegen harsche Kritik
drückte er durch, dass die Fußball-Europameisterschaft 2020 über den
gesamten Kontinent verteilt ausgetragen wird. In Zeiten weltweiter
Wirtschaftsprobleme sei es ratsam, dass nicht immer ein Land alleine
die gesamte Infrastruktur bereitstellen müsse, argumentierte er.
Überhaupt sollten die Sportverbände bei der Vergabe umdenken: Es muss
nicht immer größer, höher und teurer sein. Manchmal gibt es kleine,
feine und billige Lösungen. Das spart Geld und – wenn es weniger
Proteste gibt – auch Nerven.
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