Von Wolfgang Ziegler
In Venezuela wird das Projekt des „Sozialismus des 21.
Jahrhunderts“ fortgesetzt. Dies garantiert die überraschend deutliche
Wiederwahl von „Comandante“ Hugo Chávez. Trotz – oder gerade wegen –
einer Krebserkrankung und Gerüchten über seinen nahen Tod konnte er
seine Gefolgschaft um sich scharen und den Regierungsgegnern eine
Niederlage beibringen, die schwerer ist als die Zahlen (54,42 zu
44,97 Prozent) sie aussehen lassen. Denn dem unterlegenen
Ex-Gouverneur Henrique Capriles war es erstmals gelungen, die
Opposition zu einen. Dennoch war Chávez– Lebenswerk, die
„Bolivarische Revolution“, nicht zu stoppen. Dafür sorgten vor allem
die ärmeren Bevölkerungsschichten, die in den vergangenen Jahren von
der Sozialpolitik des Volkstribuns profitiert hatten. Immerhin hatte
es Chávez geschafft, die Armut im Lande in nur zehn Jahren zu
halbieren. Die Petrodollars – Venezuela verfügt über die weltweit
größten Ölreserven – nützte der Präsident aber nicht nur dazu. Immer
wieder unterstützte er befreundete Regierungen, trat selbstbewusst
gegenüber den USA auf und wurde so in der Nachfolge von Fidel Castro
zur Führungsfigur der Linken in ganz Lateinamerika. Auch daran wird
sich nun nichts ändern – sehr zum Leidwesen des Weißen Hauses, dem
Chávez längst zu stark geworden ist.
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