Kroatien hat es fast geschafft. Dafür hat das
Land große Anstrengungen hinter sich gebracht. Es sieht fast so aus,
als würde die Balkanstrategie der EU aufgehen. Für die EU ist es eine
der größten Herausforderungen: Die von Kriegen zerfressene
Balkanregion soll befriedet werden. Die Brüsseler Strategie sieht
vor, nach und nach die übrigen Ex-Teilstaaten Jugoslawiens in die EU
aufzunehmen. Bis vor kurzem sah es noch so aus, als würde dieser Plan
scheitern. Denn EU-Mitglied Slowenien hatte den alten Streit mit
Kroatien in die EU hineingetragen. Wegen eines Grenzstreits
blockierte Ljubljana den Beitritt Zagrebs. Das ist nun vorbei, zudem
hat Kroatien seine Hausaufgaben gemacht. Beide Länder werden wohl ab
Mitte 2013 EU-Nachbarn sein. Für die EU als Friedensprojekt ist dies
ein großer Erfolg. Und auch in den übrigen Balkanstaaten herrscht
Tauwetter. Serbien macht Andeutungen, die Abspaltung des Kosovo zu
akzeptieren, Mazedonien arbeitet intensiv an einer Lösung des
Namensstreits mit den Hellenen. Der Freitag hat ein Signal an die
übrigen Ex-Teilstaaten Jugoslawiens gesendet: Reformeifer und
Bereitschaft zur Aussöhnung zahlen sich aus.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de