Von Pascal Durain
Die jüngste Statistik wirkt vielversprechend: 7000 Personen
wollten nicht mehr zur Kategorie „Waffenbesitzer“ gehören – 50 000
Pistolen, Flinten und Co. verschwanden aus privaten Haushalten. Noch
immer zählt Bayern knapp 290 000 Personen, die über rund 1,15
Millionen Schusswaffen verfügen. Von den nicht-registrierten ganz zu
schweigen. Doch egal welche Zahlen der Innenminister gestern
vorgestellt hätte. Für Kritiker steht längst fest: Jede Schusswaffe
in privaten Haushalten ist eine zu viel. Mit dem Fall Memmingen rückt
wieder die Debatte um strengere Waffengesetze in den Mittelpunkt.
Dabei hat Deutschland eines der restriktivsten weltweit, nicht
zuletzt weil nach jedem Vorfall nachgebessert wurde – anders als in
den USA. Besitzer brauchen einen Tresor für Feuerwaffe und Munition
und müssen sich – sofern ihr Landratsamt genügend Personal dafür hat
– unangekündigte Hausdurchsuchungen gefallen lassen. Fakt ist, dass
nicht jeder Waffenbesitzer einen Amoklauf verübt – genauso wenig wird
nicht jeder Actionfilm-Fan oder Computerjunkie zum Mörder. Wie konnte
es trotzdem zu Memmingen (Pistolen), Ansbach (Axt) oder Emsdetten
(Gewehre und selbstgebaute Bomben) kommen? Die Antworten: Frust,
labiler Geisteszustand, Minderwertigkeitskomplexe. Kommt dann der
Faktor „Verfügbarkeit“ hinzu, wird es gefährlich. Kein Gesetz kann
einen Amoklauf verhindern – denn wo ein Wille ist, da ist auch eine
Waffe.
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