Die wichtigste Euro-Krisenmanagerin Angela
Merkel ist gestern Abend aus Belgrad direkt zur Koalitionssitzung in
den Bundestag geeilt. Was wie ein Routinetermin klang, war in
Wirklichkeit eine dringend notwendige Aktion, um die aufgebrachten
Gemüter in den eigenen Reihen zu besänftigen. Nicht nur in CDU und
CSU, sondern noch mehr beim Koalitionspartner FDP liegen die Nerven
blank. Das Grummeln ist über die Sommerpause bedrohlich
angeschwollen. Ständig werden neue Therapien zur Heilung der
Euro-Malaise verordnet, und zwar von Spitzentreffen oder im kleinen
Kreis zwischen Berlin und Paris. Besonders glaubwürdig und
vertrauenschaffend war das nicht. Selbst die eigenen Parlamentarier
der Koalition blicken kaum noch durch. Wie auch? Dabei sollen sie
schon in wenigen Wochen sämtliche Gesetzespakete zur Rettung der
Gemeinschaftswährung und zur Stabilisierung von Haushalts-Sündern
beschließen. Was Bürger, Abgeordnete sowie Märkte, Anleger und
Investoren nun vor allem brauchen, ist Transparenz. Nur so kann neues
Vertrauen wachsen. Merkel sollte das beherzigen.
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