Mittelbayerische Zeitung: Kein Platz für Nein-Sager

Von Wolfgang Ziegler

Das wird den Gegnern der dritten Startbahn im Erdinger Moos gar
nicht gefallen: Der Flughafen München wächst überproportional, lässt
andere deutsche Airports dabei deutlich hinter sich, belegt erstmals
Rang 6 in Europa und macht im weltweiten Ranking drei Plätze gut. Die
Nein-Sager wird dies allerdings ebenso wenig interessieren wie die
rund 38 Millionen Passagiere und die knapp 410 000 Flugbewegungen im
vergangenen Jahr, die Bayerns „Tor zur Welt“ an seine
Kapazitätsgrenzen bringen. Und auch das Argument, dass eine dritte
Start- und Landebahn Tausende von Arbeitsplätzen schafft, lassen
„AufgeMUCkt“ & Co. nicht gelten. „Wir brauchen keine neuen 10 000
Arbeitsplätze in unserer Region. Hier gibt es keine Arbeitskräfte
mehr“, sagte erst vor wenigen Wochen Aktivist Hartmut Binner in einem
Interview. Dass sich das „Beschäftigungsreservoir“, wie es
Flughafen-Chef Michael Kerkloh nennt, längst nicht mehr nur auf die
Umlandgemeinden beschränkt, sich vielmehr bis nach Ost- und
Südostbayern erstreckt, hat Binner offensichtlich noch nicht
realisiert. Und genauso wenig, dass es dort sehr wohl Menschen gibt,
die sogar zum Flughafen pendeln würden, nur um einen Arbeitsplatz zu
haben. Ein Blick über den Tellerrand hinaus täte ihm wahrlich gut.
Auch die Antwort auf eine ganz andere, nicht weniger relevante Frage
bleiben die Gegner bislang schuldig: Warum sollte ein
Wirtschaftsunternehmen, das an nackten Zahlen gemessen wird – und
nicht anderes ist die Flughafen München GmbH – 1,2 Milliarden Euro
für ein Projekt ausgeben, wenn es nicht dringend notwendig wäre?

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