Erst 2010, dann 2012 und jetzt 2013: Immer
wieder wurde das EU-Beitrittsdatum für Kroatien nach hinten
verschoben. Jetzt scheint endlich der Moment gekommen zu sein, wo die
EU zum Greifen nahe ist. Sobald die Verhandlungen abgeschlossen sind,
müssen die Mitgliedsstaaten grünes Licht geben. Denn dass Kroatien
dazugehört, daran besteht nach all den Anstrengungen, die das Land
gemeistert hat, kein Zweifel. Und schon pochen die nächsten
Kandidaten an die Tür. Ob Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Serbien,
Mazedonien, das Kosovo oder Albanien – die EU tut gut daran, sich
eine Erweiterungspause zu gönnen. Denn derzeit ist die
Europa-Stimmung in den Mitgliedsstaaten so mies wie noch nie. Die
Gemeinschaftswährung wankt, die Reisefreiheit wird eingeschränkt und
die angestrebte gemeinsame Außenpolitik ist schlicht nicht existent.
Auf dem Rücken dieser Krisen machen populistische Parteien in fast
allen Mitgliedsländern Stimmen gut. Selbst im Beitrittsland Kroatien
ist die Zustimmung zur EU so niedrig wie noch nie. Europa muss sich
erst um diese Baustellen kümmern, bevor neue Länder aufgenommen
werden.
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