Finanzzeitschriften, TV-Sender, Online-Portale,
Verbrauchermagazine… An Tests, Studien und Stichproben mangelt–s
nicht, die aufzeigen, woran es in den Beratungszimmern der deutschen
Banken mangelt: Transparenz, Ehrlichkeit, Know-how und daraus folgend
Vertrauen. Problem ist, dass selbst vermögende Anleger häufig ihrem
Berater reichlich unvermögend gegenüber sitzen – nur getrieben von
dem Gedanken „X Prozent zu bekommen, sonst gehe ich zur Bank Y.“ Dass
an solchen Abschlüssen der Job des Gegenüber hängt, wird von
Renditejägern ebenso gern verdrängt wie die alte Regel: Je höher der
Zins, desto höher das Risiko. Was also soll der „Berater“ machen?
Klappt der Deal, ist der Kunde König, geht es schief – ist das
Geschrei groß. Statt sich zu fragen, ob man von der Anlage überhaupt
Ahnung hatte, ist nur die Schuldfrage Thema. Daran werden auch mehr
Kontrollen wenig ändern, noch dazu, wenn ihre Sanktionen so lax sind,
wie die bei Mängeln im Beratungsprotokoll. Besser wäre ein
Systemwechsel weg von Provisionen oder mehr Kompetenz für Anleger,
damit Teenager wie Rentner ihren Bankern auch fachlich auf Augenhöhe
begegnen. Dafür bräuchte es aber nicht mehr Kontrolleure sondern mehr
Berater – in den Verbraucherzentralen.
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