Es ist bedauerlich, dass sich die Türkei erst
durch einen blutigen Anschlag im eigenen Land dazu bewegen ließ, in
den Kampf gegen die Terrormilizen des Islamischen Staats (IS)
einzugreifen. Schließlich tobt das Morden spätestens seit der
Schlacht um die syrisch-türkische Grenzstadt Kobane direkt vor der
Haustüre. Lange Zeit sah es so aus, als hätte es für Staatspräsident
Erdogan Priorität, dass der IS die Kurden in Syrien in Schach hält.
Insofern ist es ein wichtiger Schritt, dass die Türkei nun erstens
selbst aktiv wird und zweitens der Nato die Nutzung eines grenznahen
Flughafens erlaubt, von dem aus IS-Stellungen etwa mit
Kampfhubschraubern angegriffen werden können. Ob dies allerdings den
entscheidenden Fortschritt im zähen Kampf gegen den IS bringt, muss
sich erst zeigen. Der bittere Preis könnte sein, dass die Türkei nun
öfter Ziel von IS-Angriffen wird und der Terror sich weiter nach
Europa ausbreitet.
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