Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Christian Kucznierz zur Strategie des IS

Al-Kaida war zu ihren Hochzeiten ein
dezentrales Netzwerk, hierarchisch geführt und wie sich zeigte
hocheffizient. Aber im Vergleich zum „Islamischen Staat“ hat Al-Kaida
einen Nachteil: Sie ist überall und nirgends. Der IS existiert zwar
nur in Syrien und im Irak – aber seine Existenz macht seine
Attraktivität aus. Er bietet eine reale Heimat für Radikalislamisten,
die dort ihre Vorstellung leben können. Für diese Vorstellung lohnt
es sich offenbar zu kämpfen und zu sterben, selbst wenn man aus
europäischen Ländern stammt. Die nächste Stufe ist nun der
Terror-Export. Das konnte Al-Kaida zwar schon, nur hat der IS gleich
die Blaupause für das Ziel parat: die Gründung eines
Fundamentalistenstaats. Der IS hat noch kein „9/11“ vorzuweisen. Wie
attraktiv und wie gefährlich er aber ist, zeigt ein Blick nach Paris
oder Kopenhagen.

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