Damit hatte niemand gerechnet: Dass sich der
größte Osram-Aktionär Siemens nicht mit der neuen Strategie des
Lichtkonzerns anfreunden kann, war hinlänglich bekannt. Doch dass er
Osram-Chef Olaf Berlien bei der Hauptversammlung gleich das Vertrauen
entzieht, war schon eine handfeste Überraschung. Berlien soll mit
seinem Strategiewechsel Börsenwert vernichtet und das Risikoprofil
des Licht-Konzerns deutlich erhöht haben, lautete der Vorwurf. Ob die
Neuausrichtung in der sich dramatisch wandelnden Lichtbranche mittel-
und langfristig Früchte trägt, wird sich zeigen. In jedem Fall ist
die neue Strategie konsequent und mutig. Gerade auf Märkten, in denen
sich der technologische Fortschritt rasant vollzieht, bedeutet
Stillstand den Tod von Innovation und Zukunft. Risiken gibt es bei
Strategiewechseln immer. Eines dürfte Osram aber nun endgültig
verstanden haben: Wer sich verändert, kann dies gar nicht oft und
ausführlich genug kommunizieren. Dann steigt auch die
Wahrscheinlichkeit, dass die Investoren den neuen Weg mitgehen.
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