Ab Sonntag werden Bischöfe aus der ganzen Welt 
in Rom über den künftigen Kurs in der Familienpolitik diskutieren. 
Homo-Ehe, Scheidung, Abtreibung, Verhütung – die Liste der 
Streitthemen ist lang. Die Meinungen der Kirchenmänner gehen weit 
auseinander, das wurde schon vor einem Jahr beim Vorbereitungstreffen
deutlich. Während die Konservativen am traditionellen Ehe- und 
Familienbild festhalten, vertreten andere Würdenträger – gerade aus 
Deutschland – modernere Positionen. Papst Franziskus hat die heikle 
Aufgabe, zwischen beiden Lagern zu vermitteln. Er muss die Einheit 
der Kirche erhalten und zugleich ihre Öffnung vorantreiben – ein 
schwieriger Spagat . Als Global Player ist die Katholische Kirche je 
nach Region mit unterschiedlichen Problemen konfrontiert. In Europa 
laufen ihr die Gläubigen in Scharen davon. Der rigide Umgang mit 
wiederverheirateten Geschiedenen oder die altmodischen Ansichten über
Sexualität passen nicht zur Lebenswirklichkeit vieler Christen in 
Europa. Sie kehren der Kirche den Rücken, weil sie sich nicht 
verstanden fühlen. Zudem findet Glaube oder Sinnsuche immer mehr im 
Privaten statt, ohne Amtskirche. Einen radikalen Kurswechsel wird es 
im Vatikan sicher nicht geben. Doch allein das Einberufen der Synode 
unterstreicht den Reformwillen des Papstes. Ob er sich durchsetzen 
kann, muss sich zeigen.
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