Als die Wissenschaftler bei der Sitzung des
Regionalen Planungsverbandes Oberpfalz-Nord gesprochen hatten, hörte
man ein Aufatmen in den Reihen der Landräte, Oberbürgermeister und
Bürgermeister. Das Schreckgespenst Fracking scheint vom Tisch zu sein
– vor allem deshalb, weil es aufgrund der geologischen Struktur in
der nördlichen Oberpfalz wohl keine abbauwürdigen Vorkommen von Öl
oder Gas geben kann. Das hat der wissenschaftliche Leiter des
Geozentrums KTB aus Windischeschenbach deutlich gemacht. Wenn man
schon grundsätzlich den Politikern mit gesunder Skepsis begegnet, so
darf man den unabhängigen Wissenschaftlern wohl doch Vertrauen
schenken. Was aber auch bei der Verbandssitzung nur unzureichend
erklärt werden konnte, ist die Frage, warum die Firma Rose Petroleum
angesichts der Faktenlage so hartnäckig an der Erkundungslizenz
festhält. Augenscheinlich wird Geld verbrannt – denn in Bayern und in
Deutschland wird es nach der monatelangen Diskussion um das Thema
Fracking keine Hintertürchen geben: Wer darauf spekuliert, doch einen
Giftcocktail zur Rohstoffgewinnung in die Erde pumpen zu dürfen, der
wird eines Besseren belehrt werden: Weder die Bürger noch die Politik
werden dem unkonventionellen Fracking eine Chance geben. Was bleibt,
ist das konventionelle Fracking. Sinn oder Unsinn dieses Verfahrens
müssen ohne Schaum vor dem Mund gegeneinander abgewogen werden. Sonst
könnte es passieren, dass in Zukunft nicht einmal mehr Thermalquellen
angezapft und erschlossen werden können.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de