Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Fritz Winter zum Streit im Bayerischen Jagdverband

Mit seiner unnachgiebigen Haltung zum Einsatz
von Nachtzielgeräten bei der Bejagung der vielen Wildschweine macht
sich BJV-Präsident Jürgen Vocke derzeit auch in den eigenen Reihen
wenig Freunde. Die Jäger wollen natürlich keine „Schädlingsbekämpfer“
sein, sie lehnen aber moderne Technik in sachkundigen Händen nicht
ab, wenn es darum geht, waidgerecht, effizient und tierschutzgerecht
zu jagen. Und da ist für viele Jäger ein sauber angetragener Schuss
mit Hilfe eines Nachtzielgerätes besser als das Ballern ins Dunkle
bei mäßigem Mondlicht, weil die Sauen eben übermäßige Schäden
anrichten. Und ihnen sind rechtlich einwandfreie
Ausnahmegenehmigungen wichtiger, als sich durch den legalen Kauf von
„künstlichen Monden“, deren Verwendung verboten ist, in die
Illegalität abdrängen zu lassen. Vockes Argumente gegen die
Nachtzielgeräte erinnern an den Kampf um den Heizer auf der
Elektrolok. Sein hinhaltend-hinterteibender Widerstand torpediert
jagdpolitisch sinnvolle Lösungsansätze.

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