Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Katia Meyer-Tien zur VW-Strategie

Selbstfahrende Autos, alternative Antriebe,
intelligente Kommunikationstechnik: Seit Langem schon scheint klar,
welche Schlagworte die Zukunft der Automobilbranche beherrschen
werden. Es sind Schlagworte, die bisher vor allem abseits der
traditionellen Automobilhersteller mit Leben gefüllt wurden. Die
Ideen für die wahren Innovationen, so schien es, kamen nicht von den
deutschen Autobauern, sondern aus dem Silicon Valley. Wenn Volkswagen
sich nun die Förderung der Elektromobilität und die Investitionen in
digitale Produkte auf die Fahnen schreibt, ist das mehr als nur der
Versuch, gegen den Strom des Abgasskandalstrudels anzuschwimmen, es
ist ein Paradigmenwechsel. Volkswagen, so das Zeichen, will kein
biederer Konzern der Vergangenheit sein, sondern die Zukunft
mitbestimmen. Noch allerdings ist das nicht mehr als ein Zeichen.
Erst wenn Details folgen und klar wird, welche eigenen Ideen –
beispielsweise für Batteriesysteme, für sichere und innovative Apps
und Software und für Carsharingmodelle – das Unternehmen tatsächlich
entwickeln kann, lässt sich abschätzen, ob aus dem Volks-Wagen
tatsächlich eines Tages so etwas wie ein
Volks-Mobilitätsdienstleister werden kann.

Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de