Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Martin Anton zu Bilanz der Drogeriemarktkette dm

Die Drogeriemarktkette dm stellt sich gerne als
ein besonderes Unternehmen hin, als anders, als fair – als
Anti-Schlecker. Wirtschaftlich erfolgreiches Gutmenschentum: Das
klingt zu gut, um wahr zu sein. In der Tat deckte Das Erste im
vergangenen Jahr in einem „Markencheck“ auf, dass auch Produkte von
dm auf eine Art und Weise hergestellt wurden – Palmenöl aus
Indonesien, Kleidung aus Bangladesch – die nicht als „fair“ gelten
kann. Das Unternehmen reagierte und versprach Besserung – deren
Erfolg abzuwarten bleibt. Was die Mitarbeiter in Europa angeht, sind
sich allerdings Medien und Gewerkschaften einig: dm ist ein Vorbild.
Übertarifliche Löhne, regelmäßige Boni für alle Beschäftigten und
eine Betreuung von Azubis und Ausgelernten, die mit Theaterkursen und
anthroposophischen Ansätzen weit über das übliche Maß hinausgeht. Man
mag das als „Waldorfschulen-Prinzip“ verspotten. Doch es hat sich
zumindest bis jetzt als wahr erwiesen, dass dm mit dieser Strategie
erfolgreicher fährt als der inzwischen insolvente Konkurrent mit der
seinen.

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