Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Nina Jeglinski zu Russland/Ukraine

Die Hoffnungen, die vor allem die EU in das
Friedensabkommen von Minsk gesetzt hatte, sind geplatzt. In der
Ost-Ukraine wird erbittert gekämpft. Trotz aller Bekundungen, im
Donbass dauerhaft Frieden schaffen zu wollen, sterben dort täglich
Menschen. Solange der Westen an dieser Vereinbarung festhält, hat die
russische Regierung Zeit, neue Tatsachen zu schaffen. Die Rebellen
verzeichnen seit Februar stetige Landgewinne. Begünstigt durch die
Tausende Kilometer lange, ungeschützte ukrainisch-russische Grenze
kann der Kreml weiter Material und Kämpfer in die Ukraine einsickern
lassen. Es kommt zu Explosionen und Auseinandersetzungen bewaffneter
Gruppen mit örtlichen Sicherheitskräften. Der Westen lässt Moskau
gewähren, weil offenbar die wirtschaftlichen und politischen
Beziehungen zur Atommacht Russland mehr wiegen als die europäische
Integration der Ukraine.

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