Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Azubis aus dem Ausland: Ein Stück Heimat von Christine Hochreiter

Die Perspektiven für spanische Jugendliche sind
nach wie vor düster: Jeder Zweite hat keinen Job und so mancher wagt
bereits nach der Schule den Schritt über die Grenze. Eine Ausbildung
in Deutschland erscheint verlockender als keine Zukunft in Spanien.
Doch in der Fremde gibt es rasch Probleme. Diese resultieren nicht
allein aus den mangelnden Sprachkenntnissen. Fernab von Freunden und
Familie ist das schönste Praktikum, die tollste Ausbildungsstelle und
der wunderbarste Arbeitsplatz wenig wert. Dabei wird deutlich: Nur
Ausbildungsplätze oder Jobs zur Verfügung zu stellen, reicht bei
weitem nicht aus. Damit sich Neuankömmlinge aus dem Ausland bei uns
wohlfühlen, ist ein Gesamtpaket im Sinne einer Willkommenskultur
notwendig. Dazu gehören Zeit, um die fremde Sprache zu lernen, eine
angenehme Unterkunft, Unterstützung etwa beim Gang auf Ämter und ein
Mentor als Ansprechpartner für alle möglichen Fragen rund um Alltag,
Leben und Kultur. Schließlich sollte den jungen Leuten jemand helfen,
mit ihren Interessen Anschluss zu finden (in einem Kurs, einem
Verein, etc.) Dann erst kann Deutschland ein Stück Heimat werden.

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