Bei den aktuellen Streiks in Kambodscha stehen
vor allem die Fabrikbesitzer und auch die Sicherheitskräfte in der
Kritik. Doch auch die Auftraggeber haben Schuld an den Zuständen in
asiatischen Kleiderfabriken. Nachdem Fabrikunglück in Bangladesch
stand die Kleidungsproduktion in der öffentlichen Kritik. Einige
Textilunternehmen verabschiedeten daraufhin ein Abkommen für
Brandschutz und Gebäudesicherheit, versprachen, mehr auf die
Einhaltung internationaler Standards zu achten, und verwiesen auf die
bestehenden Kontrollprogramme. Doch diese Programme beschäftigen sich
laut dem Bericht der Stanford-Universität nur mit den Zuständen in
den Fabriken und nicht mit den Kaufpraktiken der Unternehmen. Während
versichert wird, man unterstütze faire Arbeitsbedingungen, werden die
Produzenten in den asiatischen Ländern gegeneinander ausgespielt: Wer
näht am billigsten? In diesem Preisdruck liegt der Hauptgrund für
schlechte Arbeitsbedingungen und Niedriglöhne. Kann diese Spirale
nicht gestoppt werden, muss die EU sich über Importregulierungen
Gedanken machen.
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