Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Digitalisierung/Bildung: Im Kreidezeitalter von Katharina Kellner

Offenbar wollte Johanna Wanka die Bilanz ihrer
Amtszeit aufpolieren. Das schicke Schlagwort „DigitalPakt#D“ macht
sich da gut. Ob sie sich verspekuliert hat oder nicht – ihre
Ankündigung greift zu kurz, auch wenn sie die fünf Milliarden Euro
fest zusagen könnte. Das Geld sollen sich 40 000 Schulen teilen. Um
deren Schüler adäquat mit Tablets und Laptops auszustatten, werden
die fünf Milliarden kaum reichen. Für Lernmedien wird aber sorgen
müssen, wer es mit der Digitalisierung ernst meint. Schulen brauchen
außerdem, wie jedes mittelständische Unternehmen, professionelle
Unterstützung von IT-Experten. Der nächsten Bundesregierung muss zur
Digitalisierung mehr einfallen als der aktuellen. Es wäre ein Hohn:
Die Finanzlage ist gut, der Staat lässt die Schüler aber weiter im
analogen „Kreidezeitalter“, anstatt sie fit zu machen für ihren
digitalen Alltag und die längst digitale Arbeitswelt.

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