Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Inflationsangst

Angst ist kein guter Ratgeber, heißt es. Dahin
gehend wäre der Ansturm vieler Anleger auf Gold und „Betongold“ rein
aus Inflationsangst als übertrieben abzuhaken. „Wir haben noch eine
Inflation erlebt,“ sagen manche derer, die am Schalter für die
Edelmetalle stehen. Der Satz wirkt wie eine Drohung aus längst
vergangener Zeit, ist allerdings so aktuell wie eh und je. Klar droht
auf Sicht keine Geldentwertung. Doch wie schnell die Preise
galoppieren können, zeigt sich bei Kälteeinbrüchen oder Ferienbeginn
an den Tankstellen. Dass die großen Energie- und Rohstoff-Reserven in
den Händen nicht gerade zimperlicher Regierungen Chinas, Russlands
oder Zentralafrikas liegen, beruhigt zudem nicht wirklich. Und gerade
am Ende dieses Jahres muss man kein Weltuntergangs-Fanatiker sein, um
die Stabilität des Euro zumindest anzuzweifeln. Es gibt also
tatsächlich auch für diejenigen, die eine Inflation nicht miterleben
mussten, triftige Gründe, bei der Geldanlage wie im wirtschaftlichen
Handeln vorsichtig zu sein. Vielleicht nach diesem Sprichwort: „Angst
mahnt uns zur Vorsicht in unsicheren Situationen.“ Es stammt aus
Irland.

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