Der Wechsel von Volker Kronseder in den
Krones-Aufsichtsrat scheint folgerichtig. Doch ist er nicht
unproblematisch. Natürlich: Kein anderer Kandidat kennt den Konzern
besser als der 63-Jährige, der sozusagen sein ganzes Leben bei dem
Maschinenbau-Unternehmen verbracht hat. Und es ist verständlich, dass
die Familie Kronseder in ihrer Firma weiterhin eine aktive
Kontrollfunktion wahrnehmen will, jenseits der Aktienmehrheit. Doch
liegt darin auch die Gefahr des Wechsels. Kronseder kommt direkt aus
dem aktiven Geschäft, seine „Cooling-Off-Periode“ betrug nur sechs
Monate. Sein Nachfolger Christoph Klenk ist unter seiner Führung im
Unternehmen groß geworden. Sollte sich der ehemalige Chef künftig
einmischen, würde er das sicher zum Wohl des Unternehmens tun – im
Sinne seines Postens wäre das aber nicht. Das Kontrollgremium des
VW-Konzerns dient hier als Negativ-Beispiel. Generell ist es
besorgniserregend, dass das Ignorieren der im Aktiengesetz
vorgesehenen Abkühlphase in Deutschland eher zur Regel als zur
Ausnahme gehört. Krones ist als Familienunternehmen erfolgreich
geworden. Für eine Aktiengesellschaft gelten aber besondere Regeln.
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