Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Manafort/Cohen: Trumps beste Leute von Karl Doemens

Nur „die besten Leute“ wollte Donald Trump
anheuern, um den „Sumpf“ in Washington auszutrocknen. Anderthalb
Jahre nach Amtsantritt wird klar, in welchem skandalösen Ausmaß sich
der Ex-Immobilienmogul in Wahrheit mit Kriminalität und Korruption
umgeben hat. Nach der Verurteilung seines Ex-Wahlkampfmanagers und
dem Schuldeingeständnis des Privatanwalts befinden sich inzwischen
fünf seiner engsten Vertrauten auf den Weg ins Gefängnis. Zwar gibt
es bislang keine Beweise für Absprachen der Trump-Kampagne mit
Moskau. Dafür wird der Präsident unter Eid der Lüge über die
Schweigegeldzahlungen an seine Ex-Affären und des Verstoßes gegen
Parteienfinanzierungsgesetze bezichtigt. In anderen Ländern würde das
eine Regierungskrise auslösen. In den USA jubeln Trumps Anhänger
ihrem Helden weiter zu, und seine verlotterte Partei wirft ihre
letzten republikanischen Prinzipien über Bord. Eine rasche
Amtsenthebung wird es daher nicht geben. Doch wenn bei den
Kongresswahlen im November die parlamentarische Mehrheit wechselt,
sieht die Sache anders aus. Viel hängt dann von der Arbeit des
Sonderermittlers Mueller und von Trump selbst ab: Sollte er seine
Kumpel begnadigen, würde er seinen Gegnern mit der Justizbehinderung
möglicherweise das entscheidende Argument für seinen Sturz liefern.

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