Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Trump/Nordkorea: Spiel mit dem Feuer von Karl Doemens

Zumindest rhetorisch sind Kim Jong Un, der
Diktator des kommunistischen Nordkorea, und Donald Trump, Präsident
der USA, nun ebenbürtige Gegner. Die Gefahr eines Krieges in Ostasien
scheint größer denn je. Es besteht jedoch kein Zweifel darüber, wer
den Konflikt ausgelöst hat: Der 34-jährige Kim versucht, seine
brutale Herrschaft durch ein Aufrüstungsprogramm zu sichern. Seine
Raketen können inzwischen die USA erreichen. Das ist eine erns-te
Bedrohung. Trotzdem ist Trumps apokalyptische Drohung die falsche
Antwort. Sie würde nur wirken, wenn die US-Regierung bereit wäre, den
Tod Tausender amerikanischer Soldaten hinzunehmen, die in Südkorea
stationiert sind – von der Zivilbevölkerung ganz zu schweigen. Zudem
erhöht das verbale Spiel mit dem Feuer die Gefahr einer
unkontrollierbaren Eskalation. Nur durch gemeinsamen Druck mit China
kann Nordkorea von dem Schlimmsten abgehalten werden. Dazu aber
bedarf es eines kühlen Kopfes und diplomatischer Klugheit, keiner
verbalen Blendgranaten.

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