Bühne für Putins Trolle
von Thomas Spang, MZ
   Facebook macht es sich zu einfach, in der Russland-Affäre seine 
Hände in Unschuld zu waschen. Mit über zwei Milliarden Nutzern trägt 
das größte soziale Netzwerk der Welt Verantwortung dafür, wem es 
seine Plattform zur Verfügung stellt. Dass Facebook russischen 
Trollen bei den US-Wahlen die Werkzeuge in die Hand gab, Hass gegen 
Schwarze und Angst vor Muslimen maßgeschneidert in den 
Nachrichtenstrom bestimmter Zielgruppen einzuspeisen, zeigt, wo das 
Problem liegt. Der Zynismus lässt sich kaum mehr überbieten, wie die 
Info-Krieger aus dem Kreml die Plattform nutzten, je nach Publikum 
dieselbe Geschichte mundgerecht zu manipulieren. Facebook sollte sich
nicht nur darum verdient machen, das Recht der freien Rede 
sicherzustellen, sondern muss sich etwas einfallen lassen, seinen 
Nutzern Schutz vor gezielter Desinformation zu bieten. Mit Brexit und
Donald Trump im Weißen Haus gibt es schon mehr als genug 
Kollateralschaden. Es wird höchste Zeit, den Wert wehrhafter 
Demokratien in Erinnerung zu rufen. Facebook sollte dabei eine 
Vorreiterrolle übernehmen.
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