Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zum Fleischkonsum: Billige Verführung von Pascal Durain, MZ

Knapp 60 Kilogramm Fleisch isst jeder Deutsche
pro Jahr. Und damit ist Deutschland auf einer weltweiten
Spitzenposition; wenn auch nicht der Anführer der Rangliste. Aber das
ist keine Position, die man anstreben sollte. Längst wird hierzulande
mehr Fleisch erzeugt, als verbraucht wird. Und das hat Folgen in
einem besonderen Ausmaß: Für das Klima, die Tiere, die Umwelt – und
auch für die Gesundheit des Verbrauchers. Dem gegenüber steht die
billige Verführung im Supermarkt. Doch wer ein Kilo Hack für knapp
drei Euro einkauft, der muss sich über Skandale wie zuletzt bei
Bayern-Ei oder Lasagnen aus Pferdefleisch nicht wundern. Als die
Grünen 2013 für einen fleischfreien Tag pro Woche plädierten, war die
Empörung groß. Dabei ruft eine Kampagne der Bundesregierung schon
lange dazu auf, seinen Fleischverbrauch auf wenigstens 31 Kilo zu
senken – das ist deutlich drastischer. Aber nicht weniger richtig.
Denn: Du bist, was du isst. Warum dann nicht kritisch einkaufen? Gute
Gründe gibt es genug.

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