Wie sehr der russische Präsident Wladimir Putin
die Dinge in der Ost-Ukraine steuert, hat sich gestern aufs Neue
gezeigt. Am frühen Vormittag verkündeten die Nachrichtenagenturen:
„Poroschenko und Putin vereinbaren umfassende Waffenruhe im Donbass.“
Als Absender der Neuigkeit galt das Büro des ukrainischen Präsidenten
Petro Poroschenko. Nur wenige Stunden, nachdem die Nachricht
verbreitet wurde, stellte sich heraus, Poroschenkos Büro hatte
zumindest ungenau informiert. Warum, darüber lässt sich spekulieren.
Poroschenkos Truppen im Donbass stehen mit dem Rücken zur Wand. Eine
Waffenruhe könnte ihm helfen, neues Material und frische Soldaten in
die Kampfzone zu schaffen. Oder wollte Poroschenko Putin in die
Verantwortung zwingen? Der Kreml stellte klar, die Russische
Föderation könne keinen Waffenstillstand in der Ost-Ukraine
herbeiführen, man sei dort keine Konfliktpartei. Feldherr Putin zieht
die Fäden im Hintergrund.
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