Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Konjunktur: Unfreiwilliger Antreiber, von Bernhard Fleischmann

Die flotte Gangart der deutschen Wirtschaft ist
bemerkenswert. Da schwächeln rundum die Hauptabnehmer unserer
Exporte, die Ukraine-Krise verdüstert den Himmel – aber davon
unbeeindruckt schwingt sich die Konjunktur hierzulande zu einem
üppigen Plus auf. Es ist erfreulich, dass die deutsche Ökonomie nicht
mehr allein davon lebt, das Ausland mit unseren Produkten zu
überfluten. Tatsächlich stehen wir derzeit recht gut auf eigenen
Beinen. Dabei hilft uns unter anderem Europa – auch wenn man das
angesichts stagnierender Nachbarn wie Frankreich und Italien kaum
glauben mag. Aber genau diese Flaute treibt die EZB in eine extrem
lockere Geldpolitik. Ob sie damit den siechen Ländern hilft, sei
dahingestellt. Fest steht: Für Deutschland sind die Zinsen
entschieden zu niedrig. Sie wirken somit prozyklisch. Ein Blick auf
die Immobilienmärkte der Zentren genügt, um die Auswirkungen der
Fehlanreize zu sehen.

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