Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur neuen Repräsentanz Bayerns in Prag

Die Eröffnung der neuen Repräsentanz des
Freistaats in Prag ist weit mehr als das letzte politische
Puzzleteilchen, das zur Normalität zwischen Bayern und Tschechien
fehlte: Die ständige Vertretung hebt das Verhältnis auf den
Sonderstatus, den es verdient hat. Dass nun vor der „kleinen
Botschaft“ in der Michalska 12 mitten in der Altstadt die weiß-blaue
Flagge weht, ist Seehofers historisches Verdienst. Er hatte 2010
damit Schluss gemacht, wegen der Benes-Dekrete die Beziehungen auf
oberster Regierungsebene kompromisslos auf Eis zu legen. Anstelle
dieses Dogmas, das seine Amtsvorgänger mit Rücksicht auf die
Sudetendeutschen bewahrten, hat er Pragmatismus gesetzt. Er hat den
besten Beweis geliefert, wie weit man kommen kann, wenn man das
eigentliche Ziel – die bestmögliche Zusammenarbeit zwischen zwei
Nachbarländern – nicht aus den Augen verliert.

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