Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur US-Vorwahl: Rechtsaußen, von Thomas Spang

Der große Verlierer des Super-Samstags bei den
Republikanern heißt Marco Rubio. Der Wortführer der
„Stop-Trump-Bewegung“ ging in Louisiana, Kentucky und Kansas weit
abgeschlagen als Dritter oder in Maine als Vierter über die
Ziellinie. Damit hat das Establishment der Partei ihre letzte
Hoffnung auf einen halbwegs formidablen Gegenspieler zu dem
National-Chauvinisten verloren. Der Einzige, der jetzt noch eine vage
Chance hat, Trump aufzuhalten, ist ein anderer Rechtsaußen, den
einige in der Parteiführung noch mehr verachten als den New Yorker
Geschäftsmann. So gesehen könnte der Rechtspopulist den Sieg mit
Schönheitsfehlern locker nehmen und versuchen, die Partei hinter sich
zu einen. Weit gefehlt. Statt in die Mitte zu rücken, macht sich
Trump für Wähler mit einem Rest an Anstand in den Knochen völlig
unakzeptabel. Dass Trump in Orlando 25 000 Anhänger dazu bewegte, den
rechten Arm zum Treueschwur zu heben, muss Angst machen. Jemand wie
er darf dem Weißen Haus nicht einmal nahe kommen.

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