Immer mehr Kinder gehen in Ganztagsschulen,
andere haben mehrmals in der Woche Nachmittagsunterricht. Rund sechs
Millionen Buben und Mädchen in Deutschland essen inzwischen täglich
in einer Kita oder in der Schule. Sie haben ein Recht darauf, gut
versorgt zu werden. Doch die Mahlzeiten, die sie vorgesetzt bekommen,
sind oft nicht das Gelbe vom Ei. Zu fett, zu süß, viel Fleisch,
pampige Soßen, wenig Gemüse – das ist Alltag in vielen Schulkantinen.
Dabei geht es nicht darum, Schnitzel mit Pommes oder Nudeln mit
Tomatensoße generell zu verteufeln. Grünkernauflauf ist nicht
automatisch gesünder, zum Beispiel dann nicht, wenn er stundenlang
warmgehalten wird. Entscheidend ist die Qualität der Gerichte, und da
gibt es klare Defizite. Notwendig sind daher verbindliche Standards
und Kontrollen, um deren Einhaltung zu garantieren. Der
Bundesernährungsminister hat das Thema zur „Chefsache“ erklärt. Gut
so, er sollte es aber nicht bei Lippenbekenntnissen belassen. Die
Anforderungen sind schnell zusammengefasst: Schulessen sollte gut
schmecken, ausgewogen und bezahlbar sein. Kinder brauchen außerdem
genug Zeit zum Essen und eine angenehme Umgebung. Eine gemeinsame
Mahlzeit ist schließlich auch eine soziale Angelegenheit, Genuss und
Erholung gehören dazu. Das Schulobstprogramm ist seit vier Jahren ein
gutes Beispiel dafür, wie gesunde Ernährung Teil des Schulalltags
werden kann.
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