Der Widerstand gegen Papst Franziskus wächst.
In verschiedenen Publikationen wird bald zwei Jahre nach der Wahl
Jorge Mario Bergoglios zum Papst deren Legitimation angezweifelt.
Diese Versuche der Destabilisierung haben wenig Aussichten auf
Erfolg. Sie sind vielmehr Zeichen einer immer weiter verbreiteten
Unzufriedenheit des Klerus mit ihrem Führer. Es ist normal, dass
tiefgreifende Änderungen große Widerstände hervorbringen. Franziskus
will die Strukturen im Vatikan ändern und transparenter machen.
Andererseits will er eine Kirche, die sich weniger als moralische
Autorität gibt, sondern eine Kirche, die sich den Gläubigen öffnet.
Seine Methode, die Kritiker als die eines einfachen Dorfpfarrers
lächerlich machen, stößt dabei auf großen Widerstand. Der Papst wolle
in erster Linie gefallen und sei dabei bereit, auch dogmatische
Wahrheiten zu opfern. So lautet die größte Sorge der
Franziskus-Kritiker. Der Fall Franziskus ist allerdings komplexer als
gemeinhin angenommen. Bei seinen Reformen vertraut Jorge Mario
Bergoglio in fahrlässiger Weise auch äußerst umstrittenen
Persönlichkeiten wie etwa dem Präfekten des Wirtschaftssekretariats
Kardinal George Pell. In der öffentlichen Debatte geht auch unter,
dass Franziskus sich durchaus mit der geltenden Doktrin
identifiziert, wenn er etwa wie jüngst Abtreibungen geißelt. Der
Papst wirkt revolutionär in Sachen Charisma und Methode. In anderen
Fragen ist er katholischer, als viele glauben.
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