Mittelbayerische Zeitung: Mittelbayerische Zeitung Regensburg zur Krise bei Pfleiderer

Alles Wissen über ein Unternehmen steckt in
seinem Aktienkurs, heißt eine alte Börsenweisheit. Würde man ihr
Glauben schenken, könnte der gestrige Tag das Ende des Schreckens für
Pfleiderer eingeläutet haben. Plusminus Null hieß es am Ende eines
Tages, an dem der Konzern nach außen hin die nächste Hiobsbotschaft
verkündete. Natürlich weiß das Management, wieviel Geld verbrannt
wurde. Schließlich hängen ihm zwei Dutzend Banken im Nacken, die ihre
Forderungen fällig stellen und Pfleiderer in die Insolvenz schicken
würden. Tun sie aber nicht. Im Gegenteil, sie halten still, auch
gestern, lassen dem Management Zeit, sich bis Ende März neu
aufzustellen, obwohl die Krise bereits den Kapitalstock erreicht hat.
Klar ist, Pfleiderer muss von den Schulden runter, muss Fremdkapital
in Eigenkapital umwandeln, um zu überleben. Es kann durchaus sein,
dass weitere Schnitte bevorstehen, etwa der Verkauf von
Geschäftsteilen. Aber da ist da eben auch noch die Substanz im
Unternehmen – die Sparten, die sich behaupten in einem Markt, der
sich langsam in Richtung der Neumarkter dreht. Dass es Investoren
gibt, die an Pfleiderer glauben, ist bekannt. Alles Schlechte in das
vergangene Jahr zu packen, um heuer wie Phoenix aus der Asche zu
steigen, kann funktionieren. Entscheidend wird das Vertrauen in das
Management sein, vor allem in den Sanierungsexperten Ernst Pelzer.
Einen kleinen Vorschuss dafür gab es gestern.

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