Von Reinhard Zweigler
Vor großen Festen zeigten russische Zaren dem eigenen Volk
gegenüber gerne Großherzigkeit. Auch die Begnadigung von Inhaftierten
in sibirischen Straflagern gehörte dazu. Nicht viel anders verhält
sich Kreml-Chef Wladimir Putin jetzt, der Tausenden Verurteilten
scheinbar großzügig die Freiheit gibt. Sein einst mächtiger Gegner,
der Ölma-gnat Michail Chodorkowski, und die Sängerinnen der Punkband
Pussy Riot zählen dazu. Die unerwartete Milde Putins hat allerdings
nicht so sehr sein Ansehen in Russland selbst im Blick, sondern viel
mehr das Prestige des Landes, dass im Februar die Olympischen
Winterspiele veranstaltet. Sotschi soll für Putin ein Erfolg werden.
Dafür putzt er Russland heraus, gibt sich als gnadenvoller
Staatschef, wirbt um hohe Staatsgäste, die dem Sportspektakel
zusätzlichen Glanz verleihen sollen.
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