Von Christian Kucznierz
Die Nato steht vor grundlegenden Veränderungen. Das Stichwort
„Smart Defence“ spricht dabei Bände, bedeutet es doch eigentlich,
dass das Bündnis versucht, trotz immer klammerer Kassen seine
Schlagkräftigkeit aufrecht zu erhalten. Das klingt ein wenig nach
Carsharing im großen Stil und nichts anderes ist es auch: Es gibt in
Zukunft weniger Gerät und Infrastruktur, die sich mehrere
Streitkräfte ausleihen bzw. gemeinsam nutzen können. Ökonomisch ist
das sicher sinnvoll, ob es effektiv ist, wird die Zeit zeigen. Denn
damit die neue Strategie auch funktioniert, braucht es vor allem
Zusammenhalt – und daran könnte es hapern. Die USA machen seit
geraumer Zeit keinen Hehl daraus, dass sie nicht mehr in allen
Krisenherden der Welt voll vertreten sein wollen, weil sie es
finanziell auch gar nicht können. Umso bedenklicher ist es, wenn sich
nun Frankreich früher als verabredet aus dem Afghanistan-Einsatz
zurückzieht. Sicher: Frankreichs neuer Präsident Hollande kann
letztlich entscheiden, wie er es für richtig hält. Geschlossenheit
sieht aber anders aus. Sollte sein Vorgehen Schule machen, steht
nicht nur der Einsatz am Hindukusch auf dem Spiel, sondern auch die
Zukunft des Bündnisses als solches.
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